Acrylmalerei
Die Acrylmalerei stellt neben der Ölmalerei und dem Aquarell eine der beliebtesten Techniken in der Malerei dar. Das Besondere beim Malen mit Acryl ist, dass die Farben mit Wasser verdünnbar sind, im getrockneten Zustand jedoch nicht mehr wasserlöslich. Acrylfarben besitzen darüber hinaus eine großartige Leuchtkraft. Man kann unterschiedlichste Maltechniken anwenden - auch Airbrush funktioniert mit Acrylfarben. Lest hier mehr über alle Themen der Acrylmalerei und das Malen mit Acrylfarben.
Die Geschichte der Acrylmalerei
Die Geschichte der Acrylmalerei ist eng verwoben mit der Entstehung neuer industrieller Farben, die vor allem in Haushalten und der Industrie genutzt wurden. Dabei vergingen von der Kenntnis der Acrylharzherstellung (1915) bis zur Entwicklung von Acrylharzdispensionen fast zwanzig Jahre. Es sollten noch einmal zwanzig Jahre vergehen, bis das Ganze in die industrielle Fertigung ging (1950). Hauptfaktoren für diese Verzögerungen waren, dass die Acrylharze sich nicht fein genug dispergieren ließen, um eine überzeugende Emulsion zu ergeben, dass der Farbfilm noch zu spröde war und die eingesetzten Weichmacher die Farben gilben ließen. Trotzdem hatten bereits einige Künstler, wie beispielsweise David Alfaro Siqueiros, die Acrylfarbe für sich entdeckt.
Entstehung der Acrylmalerei
Entscheidende Entwicklungen in der Geschichte der Acrylmalerei in der Kunst fanden im Verlauf der 50-er Jahre vor allem in Amerika statt. Die Entstehung feinerer Emulsionen fördert diese Entwicklung, denn allmählich entdeckten immer mehr Künstler die Vorzüge der Acrylfarbe für sich. Einige arbeiteten, besonders seit den 60er Jahren, fortan nur noch mit Acrylfarbe und verzichteten ganz auf andere Farben. Werke, die ihre Entstehung der Acrylfarbe verdanken, bekommen eine eigene Bezeichnung - 'acrylics'. Seitdem ist die Acrylfarbe aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Sie begünstigt oder ermöglicht sogar die Entstehung völlig neuer Richtungen, wie etwa der Pop Art, und nimmt damit auch Einfluss auf die Geschichte der Malerei im Allgemeinen. Berühmte Künstler der Pop Art wie Andy Warhol (1928-1987) und Roy Lichtenstein (1923-1997), zählen zu den ersten, die Acrylfarbe für ihre Werke verwandten.
Auch neue Auftragsarten wie die spontane Arbeitsweise des Action Paintings von Jackson Pollock oder etwa David Hockneys Aufrollen der Farbe schufen neue Ausdrucksmöglichkeiten. Was Künstler an der Acrylfarbe neben ihren leuchtenden Farben, ihrer vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten und ihrer schnellen Trocknung besonders schätzten, war das Fehlen der Spuren, die sich bis dahin bei handgemalten Bildern nicht vermeiden ließen und wie etwa Rembrandts Pinselstrich eine wiedererkennbare Signatur darstellten. Dieser 'no-hands look character' entsprach dem Lebensgefühl der Zeit und sorgte dafür, dass die Acrylfarbe die lange Geschichte der Vorreiterrolle der Ölfarbe beendete, obwohl sie sie niemals vollständig verdrängte. Dieses vom Künstler distanzierte, Formen und Farben in den Vordergrund rückende Malen, das sich auch in der Colourfield-Malerei und der Hard-Edge-Malerei findet, gewann enorm an Bedeutung. Wichtige Vertreter dieser Richtungen sind beispielsweise Helen Frankenthaler und Kenneth Noland.
Eine weitere Neuerung war der pure, unvermischte Farbauftrag bei den Acrylfarben, ganz im Gegensatz zur Ölmalerei, wo man Farben gewöhnlich mischt. Ein früher wichtiger Vertreter war hier Morris Louis.
Nicht unerwähnt sollte auch die Airbrush-Malerei bleiben, bei der Acrlyfarbe mit einer speziellen Sprühpistole aufgetragen wird.