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Selbstporträts

Viele Biographien und Werke von Künstlerinnen sind bis heute vom Kanon der Kunstgeschichtsschreibung ausgeschlossen. Erst seit der Frauenbewegung werden diese bis heute nach und nach erforscht und dem Vergessen entrissen. Ein längst überfälliger anderer Blick auf die Werke von Frauen, die eigene Versionen - mit dem Blick in den Spiegel - kühn lebten.

Bela B. Ärtzte

Die Geschichte der Selbstpoträts

Das gemalte Ich : Selbstpoträts von Künstlerinnen durch die Jahrhunderte.

Viele Selbstbildnisse von Frida Kahlo oder Paula Modersohn-Becker sind bekannt. Weniger bekannt ist jedoch, dass Künstlerinnen schon früh seit der Renaissance begannen, Porträts von sich selbst anzufertigen. Diese Porträts sind als gemalte Autobiographien zu verstehen, eingebunden ind ihre zeit-und kunstgeschichtlichen Rahmenbedingungen.

Mutig und selbstbewusst versuchten Künstlerinnen, sich in der von Männern bestimmten Kunstwelt zu be-haupten und fanden Mittel und Wege, um ihre Selbstzeugnisse "erlaubbar" zu machenund dabei authentisch zu bleiben. Wir werden bedeutende Künstleinnen einer Epoche kennenlernen, den Blick ind den Spiegel von Künstlerinnen aus meheren Jahrhunderten nachvollziehen und eine Analyse der Selbstporträts vornehmen unter den Aspekten : "Was will die Malerin derr Öffentlichkeit sagen?" und wie identifiziert sich die Malerin mit sich selbst?"

Dabei legen wir den Schwerpunkt auf die Sichtweise, die Beweggründe und die Lebensumstände der jeweiligen Künstlerin. Es ist erstaunlich zu sehen, welche Vielfalt an Darstellungsmöglichkeiten Künstlerinnen gewählt haben, um ihr Ich zu präsentieren. Der historische und der persönliche Emanzipationsprozess der Künstlerinnen wird gut deutlich.

Viele Biographien und Werke von Künstlerinnen sind bis heute vom Kanon der Kunstgeschichtsschreibung ausgeschlossen. Erst seit der Frauenbewegung werden diese bis heute nach und nach erforscht und dem Vergessen entrissen. Ein längst überfälliger anderer Blick auf die Werke von Frauen, die eigene Versionen - mit dem Blick in den Spiegel - kühn lebten.

Entstehung der Selbstpoträts

Was ist faszinierender als ein von ihm selbst angefertigtes Porträt eines Malers?

Im Laufe der Kunstgeschichte wurde das Selbstporträt schnell zu einer den Künstlern wohlbekannten Stilübung. Dies entspricht in der Tat zwei Zielen, zwei Absichten für den Maler: Erstens erlaubt ihm das Selbstporträt, auf ein triviales Bedürfnis nach Anerkennung zu reagieren. Auf diese Weise einen posthumen Erfolg oder eine tausendjährige Nachwelt vorwegnehmend, ermöglicht das Selbstporträt dem Künstler, der breiten Öffentlichkeit die Gesichtszüge zu bieten, die mit seiner Technik, seinem Stil oder seinen Ambitionen verbunden sind. Dieser Ansatz ermöglicht es ihm dann, sein Bild oder zumindest sein körperliches Erscheinungsbild perfekt zu kontrollieren: Künstler, Männer und Frauen, zeigen sich immer so, wie sie von anderen gesehen werden möchten, aber auch als "sie wollen sich von anderen unterscheiden".

Selbstpoträt
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