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Ölmalerei

Neben der Acrylmalerei und der Aquarellmalerei stellt die Ölmalerei eine der populärsten Techniken in der Malerei dar. Viele bezeichnen das Malen mit Öl als die Königsdisziplin innerhalb der Malerei. Das Spezielle beim Malen mit Öl ist die lange Trocknungszeit der Farben. So können Ölfarben über lange Zeit ineinander vermischt und vermalt werden. Ölfarben sind nicht mit Wasser verdünnbar und in getrockneten Zustand wasserfest. Sie lassen sich in extrem vielen malerischen Techniken vermalen.

Ölmalerei

Die Geschichte der Ölmalerei

Ihren Namen verdankt die Ölmalerei der schlichten Tatsache, dass bei ihrer Herstellung Öl als Bindemittel verwendet wird. Zusätzlich zum Öl können Balsam-Terpentinöl oder Harzfirnis (Dammar- oder Mastix-Harzlösung) zur Herstellung der Farben verwendet werden. Die Qualität der Mischung entscheidet ebenso wie die Kunst des Malers über die farblich-technische Brillianz eines Bildes.

Ölfarben sind aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung äußerst haltbar. Schon diese Tatsache verschaffte der Ölmalerei einen Vorsprung gegenüber den leicht verderblichen Temperafarben. Viele Hobbykünstler empfinden es als Nachteil, dass Ölfarben relativ langsam trocknen. Im Extremfall kann sich der Trocknungsprozess über viele Tage und Wochen, ja bis zu einem Jahr, hinziehen. Wenn Ölbilder völlig durchgetrocknet sind, können sie zum Schutz mit einem Firnis überzogen werden. In den Werkstätten der alten Meister, die ihre Farben selber herstellten, gehörten die Rezepturen für die Mischung der Farben zu den bestgehüteten Geheimnissen.

Kunst kommt von Können. Die Technik der Ölmalerei ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Technik. Dabei ist es wichtig, dass grundlegende Malregeln beachtet werden. Oberstes Gebot: Fett angemischte Farben müssen immer auf weniger fetten Farbschichten angebracht werden. Durch dieses "Fett auf Mager"-Verfahren wird vermieden, dass das Ölbild Risse bekommt.

Entstehung der Ölmalerei

In der europäischen Malerei Kunst tauchen Ölfarben erstmals im Hochmittelalter, genauer gesagt Mitte des 13. Jahrhunderts auf. Zum Durchbruch verhalf ihnen im 15. Jahrhundert Jan van Eyck, der berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei. Sein "Mann mit dem roten Turban" ist ein frühes Beispiel von vollendeter Kunst in der Ölmalerei. Allerdings dauerte es noch ein gutes Jahrhundert bis sich die neue Farbtechnik durchsetzte. Italienische Renaissancemaler nutzten neben den neuen Ölfarben noch lange die vertrauten Temperafarben und auch Rubens - ein Meister in der Kunst der Ölmalerei - wollte auf Tempera nicht ganz verzichten. Dennoch war der Siegeszug in der europäischen Kunst der Ölmalerei unaufhaltsam, was wohl nicht zuletzt ihrer "Robustheit" zugeschrieben werden kann. Auch das Schöne sehnt sich nach einer soliden materiellen Basis. Selbst dann, wenn diese, wie seit nunmehr gut hundertfünfzig Jahren aus der Tube kommt.

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